wahnsinn: warum tanken wir regenwald in unsere autos?

wir tanken regenwald – die lüge vom öko-diesel:
biokraftstoffe sind doppelt so umweltschädlich wie fossile kraftstoffe
und zerstören die umwelt, das klima und den lebensraum der orang utans !!!

biodiesel und e10 – was macht denn regenwald im autotank?

Millionen Verbraucher tanken ohne ihr Wissen schon seit Jahren mit jeder Dieseltankfüllung ein Stück Regenwald. Seit 2007 ist die Industrie staatlich verpflichtet, sieben Prozent Bio in Dieselöl zu mischen und kaum einer weiß davon.

Aktuelle Meldung: Das Umweltbundesumweltministerium schlägt neue, blaue Plakette für Dieselfahrzeuge vor. Diese soll strengere Maßstäbe beim Ausstoß von Stickoxiden regeln. Gesundheitsschädliche Stickoxide gefährden Menschenleben. Immer mehr Städte müssen deshalb Fahrverbote aussprechen. Die neue Plakette soll im Herbst eingeführt werden. Gerade Biodiesel trägt mit seiner schlechten Ökobilanz zum vermehrten Ausstoß gefährlicher Stickoxide bei.

Aber Diesel ist keineswegs so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Das zeigt nicht nur der augenblickliche Abgasskandal. Auch Biodiesel trägt zu den häufigen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte in den Innenstädten bei und wird zu einem ernsten Problem. Stickoxide greifen beim Menschen die Schleimhäute und den Atemapparat an, sie stehen im Verdacht Herz- und Kreislauferkrankungen zu verursachen. Im April haben die Umweltminister von Bund und Ländern daher beschlossen, eine gesonderte Umweltzone einzuführen, in der ältere Diesel-Motoren nicht fahren dürfen. Betroffen sind 13 Millionen PKW.

Aber reicht es nur auf die Motoren und nicht auf den Treibstoff zu schauen? Im Namen des Klimaschutzes landen als Biodiesel pro Jahr Millionen Tonnen Raps, Soja und Palmöl im Tank. Palmöl ist das am meisten produzierte Pflanzenöl der Welt. Die Industrie liebt diesen Rohstoff, weil er billig ist. Der Verarbeitungsaufwand ist gering und die Löhne in Ländern wie Indonesien und Malaysia sind niedrig.

Für die Politik gelten Biokraftstoffe als die Wunderwaffe gegen den Klimawandel. Denn sie sollen gegenüber fossilem Diesel Treibhausgase einsparen – eine umstrittene Theorie. Dafür gab es Maßnahmen der EU und eine massive staatliche Förderung. Sauberes Benzin – gut für die Natur. Doch um den Bedarf zu decken, sind riesige Mengen Rohstoffe nötig. Billiges Palmöl kommt da gerade recht. Wie genau es hergestellt wird, interessiert nicht. Rund um Biokraftstoffe hat sich eine milliardenschwere und mächtige Industrie entwickelt, die nicht davor scheut, durch gezielte Lobbyarbeit Druck auf die Politik zu machen. Ziel ist es, den Status Quo beizubehalten. Denn von der gesetzlichen Beimischung von Biokraftstoffen profitieren neben den Landwirten vor allem dessen Hersteller und die Automobil-Industrie.

Für Biodiesel stirbt der Regenwald und mit dem Wald stirbt die biologische Vielfalt, denn auf den Plantagen können Tiere nicht überleben. Illegale Brandrodungen gefährden jedes Jahr in der Trockenzeit auf Sumatra und Borneo Tiere und Menschen. Um die Anbaufläche für Palmöl zu vergrößern, brannten 2015 wochenlang Regenwälder. Die Rauchschwaden verdunkelten die Sonne und verschmutzten die Atemluft so sehr, dass Millionen Menschen betroffen waren und sogar Kinder starben.

Außerdem steht Biodiesel in der Kritik, für eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verantwortlich zu sein. Zurzeit werden für Biodiesel, Pflanzen auf 8,8 Millionen ha Land angebaut. Mehr Fläche, als ganz Österreich hat. Und Platz, der weltweit für Nahrungsmittel fehlt. Fakten, die die Politik seit langem kennt. Reagiert wird trotzdem nicht.
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die story fragt nach bei EU-Politikern, Grünen und Lobbyisten. Wie steht es wirklich um die Ökobilanz von Biosprit? Wie wird die enorme Waldvernichtung gerechtfertig? Was sind die Folgen für die Welt, wenn weiter Regenwald für Klimaziele abgeholzt wird?

stoppt den biosprit-wahn !

Sogenannter „Biosprit“ ist schädlich!
Studie: Agrosprit belastet ­Klima stärker als ErdölbiospritBiosprit aus Palmöl, Raps und Soja belastet das Klima stärker als herkömmliche Treibstoffe aus Erdöl. Zu diesem brisanten Ergebnis kommt eine neue von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie. Während in der Presse längst die Forschungsergebnisse veröffentlicht wurden, schweigt der zuständige deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger noch. Seine Kollegin, die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard, warnt hingegen vor der vermeintlich grünen Energie vom Acker: „Persönlich war ich immer sehr vorsichtig mit Biosprit“, sagt sie.

Demnach belasten herkömmliche Kraftstoffe aus Erdöl das Klima mit 87,5 Gramm Kohlendioxid je Megajoule, während Palmöl 105 Gramm, Soja 103 Gramm und Raps 95 Gramm verursachen.

Illusion im Tank

Der neue E10-Kraftstoff schadet der Umwelt mehr, als er ihr nützt.

Das Jahr 2011 beginnt mit einer Lüge: mit der Biospritlüge. Zwecks Erfüllung europäischer Vorgaben und im Namen des Klimaschutzes zwingen Umweltpolitiker in die Tanks von Benzinautos eine Substanz, die zwar das Etikett Bio trägt, aber alles andere als Öko ist: Ethanol, hergestellt beispielsweise aus Weizen oder Zuckerrüben, jedenfalls aus nachwachsenden Rohstoffen und allein deshalb politisch korrekt. Scheinbar.

Zehn Prozent Bio dürfen ab sofort im Kraftstoff sein und aus einer speziell gekennzeichneten Zapfpistole schießen. Getroffen werden die Umwelt und der Autofahrer. Vielleicht merkt Letzterer, dass er mit einer Tankfüllung der neuen Sorte namens E10 weniger weit kommt als mit herkömmlichem Sprit. Was er nicht merkt, ist der Umstand, dass die Umwelt dabei womöglich mehr geschädigt wird als mit fossilem Treibstoff im Tank.

Es ist tatsächlich nicht einmal ausgemacht, dass E10 der Erdatmosphäre auch nur ein einziges Gramm Treibhausgas erspart. Für eine Menge davon sorgen nicht nur Kunstdünger und energieintensive Verfahren bei der E10-Herstellung; hinzu kommen indirekte Effekte durch die Umwandlung von Wald, Weide oder Brache in Ackerland. Unterm Strich kann Autofahren mit dem Biosprit deshalb klimaschädlicher werden, als es ohnehin ist. Obendrein, als wäre das Maß nicht schon voll, kann der Ethanolzusatz dafür sorgen, dass mehr Kohlenwasserstoffe aus dem Kraftstoffsystem der Fahrzeuge entweichen.

Und das soll Öko sein?

Es ist ein ohne Not erzeugtes Desaster, das da droht. Eines, das außerdem sündhaft teuer ist. Selbst wenn die E10-Klimabilanz besser wäre – billiger ließe sich CO2 allemal mithilfe sparsamerer Autos vermeiden.

Niemand hat nach dem neuen Sprit gerufen, jedenfalls nicht die Autofahrer, nicht die Umweltverbände und nicht die Mineralölkonzerne. Dennoch werden die Multis das in der Herstellung teurere E10 so zu vermarkten suchen, dass der Absatz gesichert ist. Andernfalls müssten sie nämlich Strafe zahlen, wegen Missachtung der staatlich verordneten Bioquote.

Wer profitiert von der Öko-Illusion? Erstens die Ethanolproduzenten: CropEnergies, eine Tochter der Südzucker AG und in Europa führend bei der Herstellung des Stoffes, ließ vor wenigen Tagen wissen, sein operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verachtfacht zu haben; ein »Hauptgrund« dafür sei die erhöhte Produktion von Bioethanol. Zweitens profitieren die Autohersteller: Weil nach offizieller Lesart der Biosprit grün ist, müssen ihre Produkte weniger grün sein, so jedenfalls die übereinstimmende Logik der Branche und vieler Verkehrspolitiker. Und drittens profitiert der Fiskus: Wer E10 tankt, verbraucht mehr, und an jedem Liter verdient der Finanzminister mit. Einige Hundert Millionen Euro dürfte E10 ihm locker in die Kasse spülen. Der Preis dafür ist allerdings hoch: Es ist die Integrität der Umweltpolitik.

wir konsumieren uns zu tode

Warum wir unseren Lebensstil ändern müssen, wenn wir überleben wollen. Heike Holdinghausen, Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt der taz und Mitautorin des Buches „Wir konsumieren uns zu Tode“.


Dass wir uns unseren Lebensstil nur auf Kosten anderer leisten können, hat sich schon länger herum gesprochen. Weniger bekannt ist dagegen, inwieweit sich schon die Produktion von Alltagsgegenständen wie Handys oder Kugelschreibern unmittelbar auf Kinderarbeit, umkippende Gewässer und Versteppung ganzer Landstriche auswirkt.

Heike Holdinghausen zeigt die fatalen ökologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen unseres Lebensstils auf, und gibt konkrete Anregungen, was verändern müssen, um mit den knappen Ressourcen unserer Welt verantwortungsvoller umzugehen.

„Wir konsumieren uns zu Tode“ ist ein Vortrag im Rahmen der Urania-Reihe „Wege in eine ökologische und gerechte Gesellschaft“ in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Nach uns die Sintflut

Wir können uns unseren Lebensstil nur auf Kosten anderer leisten. Das ist bekannt. Unbekannt ist hingegen, inwieweit sich schon die Produktion von Alltagsgegenständen wie Handys oder Kugelschreiber unmittelbar auf Kinderarbeit, umkippende Gewässer und Versteppung ganzer Landstriche auswirkt. Die Autoren zeigen die fatalen ökologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen unseres Lebensstils.

Ob Zucker, Wasser oder Kupfer — wir nutzen und benutzen diese „Stoffe“ täglich, aber über ihre physische Realität, ihre Herkunft, ihre Geschichte, ihre Zukunft wissen wir fast gar nichts. Mit ihnen untrennbar verbunden sind Fragen nach Gerechtigkeit und Verantwortung, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit.

trend: restaurants verlangen eine strafgebühr für essensreste

Wer am Buffet ordentlich zulangt, aber seinen Teller nicht leer isst, muss zahlen: Das fordern immer mehr Gastronomen. Umweltschützer begrüßen das.
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Den Teller am Buffet vollschaufeln und dann nicht aufessen: Das gehört sich nicht – und kostet in einigen Restaurants extra. Wer am Buffet ordentlich zulangt, aber seinen Teller nicht leer isst, muss zahlen: Das fordern immer mehr Gastronomen. Umweltschützer begrüßen das.

Wenn man den Teller nicht leer isst, dann gibt es schlechtes Wetter. So weit so bekannt. Neu ist: Wer seinen Teller nicht leer isst, zahlt extra. Immer mehr Restaurants erheben eine „Strafgebühr“ für Essensreste.

Das Mendener Restaurant „Himalaya“ etwa verlangt zwei Euro pro Hundert Gramm Nahrung, die Gäste auf ihren Tellern zurückgelassen haben. In sozialen Netzwerken sorgt das gerade für erbitterte Debatten – bei der Restaurantkette Okinii, die unter anderem ein Lokal in Düsseldorf hat, ist das indes schon lange gang und gäbe. Die Gäste können dort für einen Festpreis immer wieder Speisen nachbestellen – müssen aber alles aufessen. Sonst zahlen sie einen Euro pro Portion, die sie übriggelassen haben. „Das finden nicht immer alle gut“, sagt eine Mitarbeiterin aus der Buchhaltung der Restaurantkette. Die meisten hätten aber Verständnis dafür. „Wenn Gäste mehr bestellen, als sie eigentlich essen können, müssen wir Lebensmittel, die eigentlich noch gut sind, wegwerfen“, erklärt sie.

Fünf Euro, wenn der Teller voll bleibt
Mitnehmen dürfen Gäste die Reste aber auch nicht. „Wir bieten unsere Speise auch ‚to go‘ an. Wenn man die Reste für einen Euro mitnehmen könnte, wäre das für uns geschäftsschädigend“, erklärt die Mitarbeiterin.

Auch Gäste des China-Restaurants Löwenpark in Gelsenkirchen-Buer müssen alles aufessen – oder eben zahlen. „Die meisten Gäste sind natürlich vernünftig. Aber manche haben sich früher beim Buffet die Teller richtig vollgeschaufelt und nur ein bisschen davon gegessen. Das mussten wir dann alles wegwerfen“, erzählt eine Restaurant-Mitarbeiterin. Seit etwa einem Jahr verlangt man im Löwenpark für jeden vollgelassenen Teller fünf Euro – das komme aber nur selten vor. Und die meisten Gäste fänden die Idee mit der Extragebühr gut.

Rechtens nur bei Buffets und All-you-can-eat
Inzwischen gibt es in vielen Städten Restaurants, die Essensreste extra berechnen – etwa in Düsseldorf, Dortmund oder Essen. Oft sind es asiatische Lokale, die Buffet- oder All-you-can-eat-Angebote haben. Bei Tellergerichten wäre das auch gar nicht rechtens, weiß Stefanie Heckel vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga: „Bei À-la-carte-Gerichten bestimmt ja das Restaurant, wie viel auf den Teller kommt. Da kann natürlich niemand eine Extra-Gebühr erheben.“ Bei Buffet-Angeboten indes sei der Gast verantwortlich. „Wenn ihm vorher gesagt wird, dass er die Reste zahlen muss, ist das in Ordnung.“

So richtig bekannt sei die „Reste-Strafgebühr“ bei der Dehoga noch nicht. „Wir wissen aber, dass es das in einigen Lokalen gibt.“ Grundsätzlich passe das aber zu einem allgemeinen Trend in der Gastronomie. „Die Unternehmen machen sich immer mehr Gedanken über einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln“, so Heckel. So würden immer öfter die sogenannten Doggy bags angeboten, mit denen der Gast Essen, das er im Restaurant nicht aufgegessen hat, mit nach Hause nehmen kann. „Das muss keinem peinlich sein und sollte sich ganz etablieren“, findet Heckel.

18 Millionen Tonnen Lebensmittel werden weggeworfen
18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln werden in Deutschland weggeworfen, heißt es in einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF. Dort begrüßt man den Trend der Extragebühr fürs Nicht-aufessen. „All-you-can-eat ist zwar nicht unbedingt eine Form von Esskultur, die wir unterstützen, aber die Extragebühr ist eine gute Ermutigung zum Nachdenken. Die Nachricht ist ja: Esst mit Bedacht, macht euch die Teller nicht so voll“, sagt Matthias Meißner, Referent für Internationale Agrarpolitik und Welternährung beim WWF.

Man könne durchaus den Trend beobachten, dass Gastronomie und auch Verbraucher Lebensmittel mit mehr Bedacht behandeln. Immer mehr Gastronomen würden inzwischen darauf achten, dass die Portionsgrößen nicht so riesig ausfallen, dass die Hälfte wieder zurückgeht. „Das ist aber noch ein ganz zartes Pflänzchen“, so Meißner. „Wir fordern eine bundesweite Strategie. Das darf nicht alles nur beim Privatverbraucher hängen.“ Auch die Wirtschaft müsse klare Vorgaben bekommen, denn gerade da würden viele Lebensmittel und Rohstoffe – etwa bei der Fleischerzeugung – grundlos entsorgt, sagt Meißner. Bislang werde das Thema „mehr schlecht als recht“ angegangen. „Bis zum Jahr 2030 will Deutschland die Lebensmittelentsorgung halbieren. Da muss was passieren.“ quelle: derwesten.de